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Sorge um Sicherheit in Bädern

Im Land fehlen viele Rettungsschwimmer - DLRG: Aufwandsentschädigung ist zu gering

[erstellt 03.07.08, 20:48h, aktualisiert 03.07.08, 22:32h]

Halle/MZ/hak. Sachsen-Anhalt drohen in diesem Sommer mehr Badeunfälle als in den Vorjahren. Allein für kommunale Freibäder fehlen 40 Rettungsschwimmer. Darauf macht die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Sachsen-Anhalt eine Woche vor Beginn der Schulferien aufmerksam.

Einen Grund dafür sieht Geschäftsführer Holger Friedrich in den langwierigen und zähen Verhandlungen mit vielen Kommunen um eine Aufwandsentschädigung für den Retter-Einsatz, die er mit etwa 35 Euro pro Tag und Person beziffert. So seien zum Beispiel für den Concordia-See bei Aschersleben "für einen optimalen Rettungsbetrieb insgesamt 4 000 bis 5 000 Euro nötig", so Friedrich. "Bewilligt wurden aber nur 1 000 Euro. Da gehen die Retter lieber dorthin, wo sie nicht ihr Essen oder die Anfahrt am Ende selber bezahlen müssen." 400 Rettungsschwimmer aus Sachsen-Anhalt machen auch deshalb in diesem Jahr wieder Dienst an Nord- und Ostsee. Dort tragen die Kommunen die Kosten und bezahlen zusätzlich ein Taschengeld.

Hintergrund der Misere ist laut Friedrich der Umstand, dass sich das Land vor sieben Jahren aus der Mitfinanzierung der DLRG verabschiedet und die Wasserrettung im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr den finanziell klammen Kommunen übertragen habe. "Wir bleiben selbst auf den Kosten für einen Rettungseinsatz sitzen, weil auch die Krankenkassen das nicht übernehmen", erklärt Friedrich.

Das größte Sicherheitsproblem im Land sieht die DLRG aber in den unbewachten Badestränden, deren Zahl infolge der Tagebau-Flutungen weiter steigt. Im Durchschnitt sterben etwa 30 Menschen pro Jahr bei Badeunfällen in Sachsen-Anhalt, bis zu ein Drittel davon in unbewachten Gewässern.

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