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11. World Games in Birmingham (USA)

[Dienstag, 12. Juli 2022]

DLRG-Rettungssportler bei World Games im Medaillenrausch

Die Rettungsschwimmer der deutschen Nationalmannschaft haben wieder abgeliefert - und wie!

Zum Abschluss der Wettbewerbe im Rettungsschwimmen bei den World Games in den USA haben die Sportler der DLRG das Feld dominiert. Sechsmal Gold und dreimal Bronze sammelten sie am zweiten Wettkampftag. Zusammen mit dem Vortag heimsten die deutschen Athleten damit 14 Edelmetalle ein, sechs mehr als noch bei den Spielen 2017.

Wie bereits an Tag Eins war es erneut Nina Holt, die zu Wettkampfbeginn im Natatorium des Birmingham CrossPlex für Aufmerksamkeit sorgte. In der Disziplin 50 Meter Retten einer Puppe schlug die 19-Jährige nach 33,77 Sekunden als erste an der Wand an, sicherte sich auch noch World Games Rekord und die erste Goldmedaille des Tages fürs Team Deutschland. Teamkollegin Kerstin Lange ergänzte das Topergebnis als Dritte. Bei den Männern gehörten der Stralsunder Danny Wieck sowie der Hallenser Joshua Perling zu den Medaillenanwärtern; immerhin errangen sie 2017 in gleicher Disziplin einen Doppelsieg. Wieck setzte sich tatsächlich erneut in einem bärenstarken Rennen durch, ließ die Konkurrenz hinter sich und schwamm zur Goldmedaille. Für Joshua Perling von der DLRG Halle-Saalekreis war klar, dass es wohl sein letztes internationales Rennen wird. Der Druck war dementsprechend groß. In einem unfassbar spannenden Finish schleppte er die Puppe ins Ziel und schnappte sich hinter Wieck und dem Italiener Ippolito doch noch Bronze.

Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht - auch nicht für die mitfiebernden Teammitglieder und Zuschauer. Denn bei der anschließenden 4 x 25 Meter Rettungsstaffel kamen die nächsten Highlights. Die deutschen Frauen mit Hallenserin Undine Lauerwald setzten sich gegen die Weltrekordhalterinnen aus Frankreich durch und holten Minuten später die nächste Goldmedaille. Unglaublich, dass dann auch die Männer wieder nachziehen konnten. An ihren bestehenden Weltrekord kamen die DLRG-Männer mit den 3 Hallensern Fabian Ende, Fabian Thorwesten und Joshua Perling sowie Danny Wieck zwar nicht heran, in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Polen konnten sie aber dennoch letztlich als Erste anschlagen. Unfassbar: 4 x Gold in den ersten vier Rennen.

Einen kleinen Dämpfer erhielt der Medaillenrausch dann aber doch kurzfristig: Über 100 Meter Retten mit Flossen patzte Undine Lauerwald von der DLRG Halle-Saalekreis als Mitfavoritin beim Einklinken der Puppe und wurde in Führung liegend disqualifiziert. "Unsere Sportart ist manchmal äußerst brutal, schon kleine Fehler werden hart bestraft.", meinte Teammanager Holger Friedrich nach dem Finalläufen, denn auch bei den Männern ereilte Kevin Lehr aus Luckenwalde das gleiche Schicksal. Dagegen behielt Teamkollege Tim Brang die Nerven und zündete im Becken den Turbo. Mit 50,48 Sekunden schnappte er sich das 5. Gold für Deutschland.

Frauenstaffel mit neuem Weltrekord

Doch der Höhepunkt des Tages sollte noch kommen. In der spektakulären und technisch anspruchsvollen 4 x 50 Meter Gurtretterstaffel gingen die deutschen Frauen um Nina Holt, Kerstin Lange, Vivian Zander und Undine Lauerwald zusammen mit Italien als Favoriten ins Rennen. Dank überragender Taktik sorgten sie dann für den Paukenschlag und schwammen zu Gold, dabei pulverisierten sie außerdem ihren eigenen bis dato geltenden Weltrekord. Die neue Bestmarke steht nun um fast zwei Sekunden reduziert bei 1:35,82 Minuten. Die Männer mit Fabian Thorwesten und Fabian Ende konnten hier zwar nicht mit den Damen gleichziehen, setzten aber mit Bronze einen grandiosen Schlusspunkt des Tages.

"Für mich geht ein Traum in Erfüllung!", freute sich Fabian Thorwesten nach dem Gewinn seiner zweiten Staffelmedaille.

Die Medaillenwertung konnte damit Deutschland klar für sich entscheiden; in einer inoffiziellen ILS-Punktewertung belegte Deutschland hinter Italien den zweiten Platz. "Für uns war die Punktewertung des Weltverbandes ILS tatsächlich uninteressant. Wir wollten möglichst viele Medaillen erringen und damit einen wichtigen Teil für das Team Deutschland zur Nationenwertung beitragen. Ich denke, dass ist uns unglaublich gut gelungen.", konstatierte Teammanager Friedrich am Ende der Wettkämpfe der Lebensretter.

Jetzt wollen sich die Rettungsschwimmer noch andere Sportarten anschauen und die Deutschen anfeuern, bevor sie dann die Rückreise in die Heimat antreten.

Alle Infos zu den World Games 2022 unter:
https://dlrg.de/worldgames

[Montag, 11. Juli 2022]

World Games offiziell eröffnet - 5 Medaillen für die DLRG am Tag 3

Der Startschuss für den wichtigsten Wettbewerb der nicht-olympischen Sportarten ist gefallen.

Am Donnerstagabend, 7. Juli, lief das Team Deutschland bei der Eröffnungsfeier der 11. World Games vor 27.000 Zuschauer*innen in das Protective Stadium in Birmingham (Alabama/USA) ein.

Die 254 deutschen Athletinnen und Athleten des Team D World Games werden sich an den Wettkampftagen mit mehr als 3.600 Sportlerinnen und Sportlern aus über 100 Nationen in zahlreichen, spannenden Wettkämpfen messen. Mit dabei 14 DLRG-Rettungssportler - mit Undine Lauerwald, Joshua Perling, Fabian Thorwesten und Fabian Ende haben sich auch 4 Athleten von der DLRG Halle-Saalekreis für die Spiele im Lifesaving qualifiziert.

Michelle Uhl und Danny Wieck trugen deutsche Fahne

Angeführt wurde das Team D World Games beim Einlaufen in das Stadion von dem Fahnenträger*innen-Duo Michelle Uhl (Rock´n´Roll) und Danny Wieck (Rettungsschwimmen).

Michelle Uhl gewann bei der letzten Ausgabe der World Games 2017 in Breslau (Polen) bereits eine Bronzemedaille. Danny Wieck ist mit fünf gewonnenen Medaillen bei den World Games 2013 und 2017 sowie mehreren Welt- und Europameister-Titeln einer der erfolgreichsten, deutschen Rettungssportler.

Delegationsleiter und DOSB-Vizepräsident, Oliver Stegemann, zeigte sich zufrieden mit der Nominierung des Duos: "Michelle und Danny waren die perfekte Wahl, um das Team D bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger*innen zu repräsentieren. Beide Sportler*innen konnten bereits Erfahrungen und Erfolge bei vergangenen World Games sammeln und stechen auch abseits des Wettkampfes durch ihr Auftreten als Vorbilder hervor. Deshalb freue ich mich für sie, dass sie mit dieser Wahl zu Recht für ihre Leistungen geehrt wurden!"

3 x Gold und 2 x Bronze für die DLRG-Sportler

An den ersten beiden World Games-Tagen schauten die DLRG-Sportler noch bei den Flossenschwimmern zu, feuerten sie an und feierten die ersten Medaillen für Deutschland. Am dritten Tag griffen sie dann selbst in den Kampf um die Medaillen ein. Und wie! Gleich im ersten Rennen überraschte Nina Holt aus Erkelenz die Konkurrenz und wohl auch ihr eigenes Team. Denn sie schwamm 3 Sekunden unter Bestzeit und gewann unerwartet Gold im 200 Meter Hindernisrennen. Der Hallenser Fabian Ende konnte zwar seine Bestzeit nicht erreichen, aber erkämpfte sich Platz 6 im Männerfinale. In den Hindernisstaffeln starteten alle 4 Sportler der DLRG Halle-Saalekreis, doch wie erwartet konnten sie nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Die Frauen schafften immerhin den 5. Platz in deutscher Rekordzeit. Die Männer erreichten einen achtbaren Platz 4. Die Ungarn waren in beiden Hindernisstaffeln nicht zu schlagen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. In der Disziplin 100 m Retten mit Flossen hatten sich Nina Holt als 6. und die Hallenserin Undine Lauerwald als 8. für das Finale qualifiziert. Doch die beiden Frauen wollten mehr, angestachelt vom Hindernis-Erfolg von Holt. Nach der Hälfte tauchte Undine Lauerwald plötzlich als Erste mit der Puppe auf. "Ich konnte dann von Bahn 8 aus das ganz Feld sehen und bemerkte, dass ich vorn lag. Da wollte ich mir den Sieg nicht mehr nehmen lassen!", freute sich Lauerwald, nachdem sie auch als Erste anschlug. Mit neuem World Games-Rekord holte sie sich die Goldmedaille. Umso glücklicher war sie, da auch ihre Teamkameradin Holt mit der Bronzemedaille das Siegertreppchen erreichte. Kurios dann, als die die deutschen Männer ein paar Minuten später es den Damen bei den Platzierungen nachmachten. Jan Malkowski gewann als einer der Mitfavoriten die Flossenstrecke vor dem Italiener Pezzotti und seinem Nationalmannschaftskameraden Tim Brang. Im abschließenden 200 Meter Superlifesaver-Rennen griff dann nochmal ein Hallenser ins Geschehen ein. Joshua Perling versuchte dabei alles, um auf den letzten Metern noch an den vor ihm liegenden Franzosen Lasserre und dem Italiener Gilardi heranzukommen. Letztlich fehlten nur 7 Zehntelsekunden zu Bronze. Wie bereits 2017 erreichte Perling in gleicher Disziplin den 4. Platz.

Teammanager Holger Friedrich meinte nach dem erfolgreichen Abschneiden der Deutschen: "Es war ein richtig erfolgreicher Tag. Nun heißt es, kurz regenerieren. Denn am zweiten Tag wollen wir in den verbleibenden 8 Entscheidungen wieder um die Medaillen mitschwimmen."

Alle Infos zu den World Games 2022 unter:
https://dlrg.de/worldgames

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