Es war ein bisschen so, als hätte Stabhochsprung-Denkmal Sergej Bubka seine über die Jahre scheibchenweise auf fast unglaubliche 6,14 Meter geschraubte Weltrekordmarke ausgerechnet zu seinem Karriereende noch einmal verbessert.

Beim 16. Internationalen Deutschland-Pokal am Wochenende in Warendorf gelangen Rettungsschwimmer Lutz Heimann von der DLRG Halle-Saalkreis zwei neue Weltrekorde, eine Europa- sowie eine neue deutsche Bestmarke. Dabei hatte der 28-jährige Routinier erst vor wenigen Tagen seinen Rücktritt verkündet. "Ich habe aber auch gesagt, dass ich bis Jahresende voll durchziehe", stellte Heimann klar.

Der Abschied könnte nun ein Abschied auf Raten werden. "Solange ich ganz vorn mitmische, werde ich sicherlich noch den einen oder anderen internationalen Wettkampf bestreiten, mich dabei aber auf einzelne Strecken konzentrieren", so der frischgebackene Pflege- und Gesundheitswissenschaftler. In Warendorf pulverisierte Heimann in Anwesenheit starker Konkurrenz aus Italien, Spanien und sogar Südafrika seine eigenen, exakt 363 Tage zuvor beim letztjährigen Deutschland-Pokal aufgestellten Weltrekorde über 200 Meter Super Life Saver sowie 100 Meter Retten mit Gurtretter. Obendrauf gab es den Europarekord über 200 Meter Hindernisschwimmen. Ganz besonders freute sich Heimann aber über seinen neuen Deutschen Rekord über 100 Meter Retten mit Flossen, "weil die bisherige Bestmarke schon acht Jahre alt war".

Auch Heimanns Teamkollegin Anke Wieland lieferte einen Top-Wettkampf ab. Die 22-jährige Krankenschwester "verarztete" förmlich die Konkurrenz und holte Gold, Silber und zwei Mal Bronze. In besonderer Weise zum Sieg der Sachsen-Anhalt-Equipe in der Länderwertung trugen Halles Youngster Stephanie Kasperski (6. Gesamtrang) sowie Aline Hundt (12.) bei.

Andreas Löffler
Referent für Öffentlichkeitsarbeit